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Freitag, 6. Februar 2015

Managementwissen...Dr.Erik Mueller-Schoppen



Managementwissen und Coaching

Unsere Arche heißt Menschlichkeit.
© Manfred Hinrich (*1926), Dr. phil., deutscher Philosoph, Philologe, Lehrer, Journalist, Kinderliederautor, Aphoristiker und Schriftsteller

Grundlagen der Menschenkenntnis & Psychologie des Bewusstseins
Psychologie ist die Wissenschaft von bewussten und unbewussten seelischen Vorgängen und Verhaltensweisen. Sie beeinflussen unser Leben und lassen uns gerne mal in Ängsten verharren.

Individualpsychologie nach Alfred Adler
Von den dichterischen Kunstwerken, die uns Führer waren zu den Erkenntnissen der Individualpsychologie, ragen als Gipfel hervor: Märchen, die Bibel, Shakespeare und Goethe.
Alfred Adler (1870 - 1937), österreichischer Arzt und Tiefenpsychologe, Schüler Freuds, Begründer der Individualpsychologie

Alfred Adler ist der Begründer der Individualpsychologie. Alfred Adlers Werk gehört neben den Schulen Sigmund Freuds und C. G. Jungs zu den Grundpfeilern der modernen Psychologie. In seiner 1927 erstmals erschienenen Schrift »Menschenkenntnis«, sucht er das Gesetz der seelischen Entwicklung des Menschen grundlegend zu entwickeln, denn es ist »der wichtigste Wegweiser für jeden, der nicht dunklen Regungen verfallen will, sondern bewusst sein Schicksal aufzubauen bestrebt ist«.
Aus einer Situation des Mangels, nämlich der kindlichen Abhängigkeit, entwickelt sich der Erwachsene, der die kindliche Prägung weiterhin auslebt.
Sein Verhalten ist ebenso die Antwort auf die Umwelt. Nicht jedoch durch die Vergangenheit wird das Verhalten bestimmt, sondern durch die Ziele. Das heißt, der Mensch  handelt, ja er ist zielgerichtet. Die Funktionen des Menschen sind auf seine Ziele ausgerichtet. Es entwickelt sich ein Lebensstil nach den kindlichen Vorbildern und Mustern wie  Macht ausgeübt wird, das Gemeinschaftsgefühl entsteht, das Geltungsstreben und das Machtstreben. Die Individualpsychologie nach Alfred Adler geht davon aus, dass der Grundantrieb des Menschen teleologisch ist. Adler nennt diesen grundlegenden Antrieb, die Finalität eines Menschen, auch  „Lebensstil“.
Das jeweilig aktuelle Verhalten und somit Erscheinungsbild ist  geformt durch  Erlebnisse und Erfahrungen in der Kindheit und die Reaktion darauf. Durch die daraus entstandenen Muster wird unser Ego tagtäglich  beständig neu gebildet und  aufrechterhalten. Einige der häufigsten Muster sind Eifersucht, Neid und Missgunst.
Minderwertigkeitsgefühl und Machtstreben bestimmen nach Adler ganz wesentlich unser Leben. Sie sind anthropologische Konstanten, ohne sie gibt es kein Menschsein. So besteht die Persönlichkeitsentfaltung nach ADLER in der Überwindung des Minderwertigkeitsgefühls, unter Einsatz des Machtstrebens.
 Ohne Minderwertigkeitsgefühl und ohne Machstreben gibt es in seinem Sinne keine Entfaltung. Diese Entfaltung muss, um sich nicht schädlich auszuwirken,  grundsätzlich darauf ausgerichtet sein, sich in der Gemeinschaft, im Beruf und in einer Ich-Du-Beziehung einzufühlen, sich anzupassen, ohne uniform zu sein. Der psychisch gesunde Mensch ist ein sozialer Mensch. Psychisch krank sind hingegen Herrscher und Drückeberger. Um das Verhalten eines Menschen zu verstehen, stellen sich grundlegende Fragen.
• Welche Ursachen Ursache sind für das Verhalten verantwortlich? (kausale Betrachtung)
• Was ist der Zweck des Verhaltens? (finale Betrachtung)
Verhalten ist im Sinne Adlers Wirkung aus frühkindlichen Erfahrungen und der Bildung von Reaktionsmustern daraufhin.
Der Mensch strebt einem Ziel bzw. Zweck entgegen. Das menschliche Verhalten wird verstehbar, wenn man es als ziel- und zweckgerichtet betrachtet.
Die Ziele sind Reaktionen hinsichtlich der "sozialen Lage" in der Kindheit. Die Beweggründe für unser Verhalten liegen somit nicht einfach in der Vergangenheit, sondern sind wesentlich in die Zukunft gerichtete Reaktionen, eben Ziele, um ganz bestimmte Erfahrungen nicht erleiden zu müssen oder erst gar nicht zu erfahren.
Verhaltensweisen, die an sich betrachtet keinen Sinn ergeben, sind, wenn wir das zu erreichende Ziel wie z.B. Macht, Anerkennung  oder Vermeidung von Ausschluss aus der sozialen Gruppe usw. kennen, sinnvoll.
Für Adler war klar, dass zum Beispiel Vergesslichkeit nicht einfach eine gehirnphysiologische Angelegenheit ist, sondern seinen Sinn hat im Rahmen der gesamten Persönlichkeit.
So war er beispielsweise der Ansicht, dass ein Mensch möglicherweise darum ein schlechtes’ Gedächtnis entwickelt, um sich  Aufgaben entziehen zu können.
Adler stellte nämlich fest, dass es gewisse Menschen mit geschädigten oder geschwächten Organen (‘Organminderwertigkeit’) ausgerechnet auf den durch die Schädigung betroffenen Gebieten zu überdurchschnittlichen Leistungen bringen können.
Ein Musterbeispiel war für ihn der griechische Redner der Antike Demosthenes. Und um seine Stimme zu stärken, stellte er sich an die Meeresküste und schrie seine Reden gegen die tosende Brandung.
Nach Adler überwand auch Van Gogh seine Sehschwäche dadurch, dass er Maler wurde.
Alle diese Sonderleistungen haben nach Adler den Zweck, die erlebte Minderwertigkeit der geschwächten Organe auszugleichen, zu kompensieren.
Ein Kind vergleicht sich mit den Geschwistern und Eltern. Das resultierende Gefühl, das Minderwertigkeitsgefühl ist somit eine psychische Grundgegebenheit ...anthropologische Konstante...in jedem heranwachsenden Menschen und treibt ihn auch lebenslang zu kompensierenden Leistungen an.
Nach Adler erklären sich nun die individuellen Unterschiede der Menschen dadurch, dass jeder aufgrund seiner sozialen Situation (z.B. Stellung in der Geschwisterreihe) eine für ihn typische Art des Kompensierens ausbildet.
Der Mensch ist grundsätzlich jedoch ein soziales Wesen, was seinem egozentrischen Streben entgegensteht.
 Er kann als Einzelner nicht Mensch werden und im Allgemeinen auch nicht überleben.
 Adler ist davon überzeugt, dass dem Menschen ein Gefühl für sein „Hingeordnetsein“ auf die Gemeinschaft angeboren ist.
Er nennt es  Gemeinschaftsgefühl. Ist dieses Gefühl genügend entwickelt, so kommt der Mensch zur Erkenntnis, dass er seine zumindest gefühlte oder auch objektiv bestehende „Minderwertigkeit“, oder wohl besser Unterlegenheit, nur dadurch auf eine menschenwürdige Weise ausgleichen kann, dass er mit andern zusammenarbeitet und die Lebensaufgaben gemeinsam löst. Das Minderwertigkeitsgefühl, zweifellos subjektiv, kann also durch Entwicklung des Gemeinschaftsgefühls ausgeglichen werden.
Unglückseligerweise legen nun aber nach Adler die gegebenen sozialen Strukturen, Konsumdenken, der  Kapitalismus und ungezügeltes Konkurrenz-Denken dem Kinde, das seine Minderwertigkeit bzw. seine Unterlegenheit erlebt, die Fiktion nahe, es könnte einen Ausgleich durch individuelles Höher-Streben erreichen.
Mit diesem ichbezogenen vertikalen Streben versucht der Einzelne, sich Anerkennung und Geltung zu verschaffen, Überlegenheit über andere zu gewinnen oder Macht auf sie auszuüben.
Adler hält dieses Streben nach Anerkennung, Geltung, Überlegenheit und Macht
als Kompensation des allgegenwärtigen Minderwertigkeitsgefühls zwar auf der einen Seite für eine verfehlte Antwort auf die objektiv gegebene Minderwertigkeit,
auf der andern Seite aber für den Motor für die allermeisten menschlichen Verhaltensweisen.
Die Aufgabe des Menschen (und damit auch der Erziehung sowie der psychotherapeutischen Arbeit) ist es nun, das egozentrische Streben bewusst abzubauen zugunsten der Entwicklung des Gemeinschaftsgefühls.
Die frühen Erfahrungen bringen das Kind dazu, dieses Höherstreben, das ganz private Café Größenwahn, das individuelle Kompensieren der Minderwertigkeitsgefühle zugunsten des Egos mit bestimmten, sich stets wiederholenden Verhaltensmustern zu realisieren.
Das Kind kreiert sich schon früh einen persönlichen Lebensstil, von dem es vermuten kann, dass er ihm das Erreichen von Anerkennung, Geltung, Überlegenheit und Macht garantiert.
Es ist wie ein geheimer Lebensplan, der auch dem Kind  unbewusst ist.
Alfred Adler benennt die individuellen Verhaltensmuster, mit denen Minderwertigkeitsgefühle kompensiert werden, mit Lebensschablone oder Leitlinie.
Je größer die Minderwertigkeitsgefühle sind, desto tyrannischer ist die Leitlinie und desto mehr wird sie auch vom Individuum als innerer Zwang erlebt. Folgende Glaubenssätze zeigen die Zwanghaftigkeit der tyrannischen Leitlinie:




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